In Lake Entrance erwischt uns ein Gewitter von
ungewöhnlicher Heftigkeit.
Am nächsten Morgen ist alles pitschnass,
einschließlich Bett und Matratze.
Es braucht einige Stunden, bis alles wieder
verpackt werden kann.
Emmely und Jordy, zwei junge Leute aus Holland kommen mit
uns ins Gespräch. Die zwei haben nach ihrem Schulabschluss eine Reise nach
Australien gestartet. Von Cairns ging es die Ostküste hinunter bis Adelaide.
Anschließend ist noch ein längerer Aufenthalt auf den Fidschi Inseln geplant. Wo
man ungestört Wombats beobachten kann haben sie uns verraten. Als Gegenleistung
bekamen sie von uns den Tipp mit den Koalas.
Wir sparen uns die Küste und nehmen den Cann Valley Hwy zur
Landesgrenze nach NSW.
Plötzlich taucht aus dem Nichts ein Zaun – geschmückt mit
Weihnachtskugeln – ein Weihnachtsmann und ein Schild „Chrismast Barn“ auf. Das
wollen wir uns näher ansehen.
Nach
Aussage der Inhaberin boomt das Geschäft.
Die Sachen werden überwiegend in
Europa hergestellt. In einigen Regionen werden sogar Tannenbäume für das Fest
angebaut.
Bei dieser Hitze haben wir fast vergessen, dass Weihnachten vor der
Tür steht.
Canberra bedeutet in der Sprache der Aboriginals
„Versammlungsort“. Als sich die einzelnen australischen Kolonien zu Beginn
dieses Jahrhunderts zu einem Bundesstaat zusammenschlossen, musste auch eine
Bundeshauptstadt festgelegt werden. Und weil die dafür kandidierenden
Erzrivalen Sydney und Melbourne keine Einigung zustande brachten, fiel der
diplomatische Entschluß, eine neue Hauptstadt auf neutralem Boden zu bauen. Der
ideale Standort für fand sich im lieblichen Vorland der Australian Alps,
ziemlich genau in der Mitte zwischen den beiden realisierenden Städten. Hier
kaufte die Commonwealth Regierung rund 250 000 ha auf und stellte sie als
„A.C.T.“ als Australian Capital Territory unter Selbstverwaltung.
Parlamentsgebäude mit Aboriginal-Mosaik |
Architektonisches Zentrum der Stadt und zugleich politisches Zentrum
Australiens ist das neue 1988 eingeweihte Parlamentsgebäude auf dem
Capital Hill. Der strahlend weiße Gebäudekomplex mit dem eleganten
Flaggenmast ist schon von weitem erkennbar.
Ins Parlament werfen wir auch einen Blick, natürlich nicht ohne eine
Einlasskontrolle wie am Flughafen zu durchlaufen.
Fotografieren ist aber in
allen Räumen gestattet.
Die schnell wachsende
Stadt ist weitläufig und großzügig angelegt, mit breiten Straßen und viel Grün.
Ohne Auto ist man hier allerdings verloren.
Wir merken den Unterschied zwischen
einer über Jahrhunderte gewachsenen und einer neu aus dem Boden gestampften
Stadt.
Die anfängliche Sterilität hat sie noch nicht ganz abgelegt. Es wird
wohl noch Jahre dauern, bis hier so ein quirliges Miteinander herrscht, wie wir
es in Melbourne kennengelernt haben.
Bevor wir weiter Richtung Norden fahren, machen wir noch
einen kleinen Umweg um Trey – dem ältesten Sohn von Sonja - „Hallo“ zu sagen. Vor
4 Jahren war er noch ein kleiner Teenager. Heute ist er uns beiden mit seinen
18 Jahren über den Kopf gewachsen.
Sonnenuntergang über Canberra |