Von Boulia führt ein Weg nach Norden Richtung Mount Isa. Der
Donohue HWY geht nach Westen und ist nur mit Allradantrieb zu befahren. Die
wenigsten nehmen diese Strecke.
Wenn man die Natur liebt, ist es überall schön. Selbst diese
Einöde hat ihren bizarren Reiz. Wo sonst kann man so weit in die Ferne blicken?
Ab und zu ein paar verirrte Rinder auf der Suche nach
Futter.
Die Landschaft und die Tierwelt bietet ständig Abwechslung
Der Blutholz-Eukalyptus mit häufig sichtbaren Gallen (keine
Früchte), die sich vom Einstich und der Eiablage einer Gallwespe bilden.
Von
den Gallen sind Eier, Made und Fruchtfleisch (wie bei der Kokosnuss) essbar.
Mit dem blutroten Harz desinfiziert man Wunden. Die Aborigines können diese
Gallen vielseitig verwenden. Der Baum wächst nur im roten Zentrum und westlich von Darwin.
Die Bolgakraniche werden bis zu 1,4 m hoch und bleiben dem
Partner ein Leben lang treu. Wir konnten in der Dämmerung ihren graziösen
Balztanz bewundern. Viele Legenden und Tänze der Aborigines beinhalten den
Bolgatanz.
Der Emu ist tagaktiv und unternimmt nahrungsbedingte
Wanderungen in kleinen Gruppen oder auch als Einzelgänger. Er ist flugunfähig
und nach dem Strauß der zweitgrößte Vogel der Erde.
Den Keilschwanzadler sehen wir in dieser Region recht häufig. Er wird bis zu 1 m groß und hat eine Flügelspannweite von 2,30 m.
Er weidet als
Straßenkehrer auf Überlandstraßen gern die überfahrenen Kängurus aus. Und davon
sehen wir an manchen Tagen hunderte.
Das Rote und das Graue Känguru die im Gras- und Buschland
leben und unwahrscheinlich neugierig sind. Das Riesenkänguru springt bis zu 13
m weit und läuft über Kurzstrecken über 80 km/h.
Nachdem wir von Queensland ins Northern Territory gewechselt
haben, müssen wir unsere Uhren eine halbe Stunde zurück stellen.
Wir fahren auf dem Plenty HWY bis zum Binns Track. Eine
ziemlich ruckelige Angelegenheit. Auf der Old Ambalindum Homestead fragen wir
nach einem Platz für unser Zelt. Keith ist begeistert, in dieser Jahreszeit
Gäste zu haben. Wir können uns niederlassen, wo wir wollen.
Während wir unser Zelt aufbauen, düst er mit seinem Pick up davon. 30 Minuten später bringt er uns eine Wagenladung Holz für unser
Lagerfeuer. Damit kommen wir ja eine Woche aus – aber er sagt, die Nächte hier
sind kalt und gestern war sogar die Wasserleitung eingefroren. (Wie Recht er
hatte mit seiner Holzmenge) Zum Dank laden wir ihn zum Tee ein, was
er hocherfreut annimmt.
Keith arbeitet hier seit 2 Jahren für den Boss und schaut
nach dem Rechten. Es gibt auch ein Gästehaus auf der Farm, das man für 280$ pro
Nacht mieten kann. Er kommt aus Perth, ist verheiratet, hat 5 Kinder und 15
Enkel. Einmal im Monat fährt er zum Einkaufen nach Alice Springs – 140 km hin
und 140 zurück. Die Rinderfarm hat eine Größe von 1 000 000 ha. Man unterhält
sich nur über Sprechfunk.
Seit 2 Jahren warten die Farmer hier vergeblich auf Regen.
Am nächsten Morgen nehmen wir Abschied und machen uns auf
den Weg nach Alice Springs. Es ist die reinste Berg- und Talfahrt aber mit
wunderschönen Ausblicken auf die East MacDonnell Ranges.