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Die rote Linie zeigt, wie weit wir bisher gekommen sind |
Emerald ist das Tor zu vielen Minen und dem größten Saphirvorkommen der südlichen Hemisphäre.
Hier haben schon viele ihr Glück versucht und nach Edelsteinen geschürft.
Wir wollen es auch mal wagen und da wir keine Ahnung haben, wie das geht, buchen wir eine "Gem Fossicking Tour" mit Keith. Keith sucht seit 20 Jahren und zeigt uns stolz einen Ring mit einem großen, grünen Saphir. Selbst ausgebuddelt, versteht sich.
Keith fährt mit uns in das Schürfgebiet Glenalva über eine buckelige 4WD-Strecke. Die Landschaft sieht hier ebenso aus wie auf den letzten 100 km. Weit auseinanderstehende Bäume und trockene Grasbüschel. Wir werden mit Spitzhacke und Schaufel versorgt und 30m weiter zu einem Abhang gelotst.
Keith demonstriert wie wir vorgehen müssen. Die obersten 20cm werden abgetragen. Dann folgt eine Lehmschicht. Wenn Saphire in der Erde schlummern, dann hier. Mit der Schaufel wird alles in Eimer geschippt. Der Inhalt dann zu einer Trommel geschleppt.
Vorne befindet sich eine Kurbel die langsam gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird. Der Eimerinhalt teilt sich langsam in seine Bestandteile auf. Der Sand rieselt unten raus, hinten aus der Trommel fallen die faustgroßen Steine und aus einer Schütte kullert ein Gemix aus Lehm, Erde und Gestein in den nächsten Eimer.
Dieses wird zur Weiterverarbeitung zu Wasser gefüllten Plastikfässern geschleppt um das ganze zu waschen. Damit man das nicht mit der Hand machen muss gibt es die "Whilloughbys", eine Hebelaparatur, mit der man die Erde in einem Sieb sanft abschütteln kann.
Mit schnellen Auf- und Abbewegungen löst sich langsam die Erde von den Steinen.
Nach 2 Minuten waschen kippen wir unseren ersten Schürferfolg auf den Tisch und suchen mit den Augen die Steine ab.
Wenn etwas aussieht wie Glas, ist es ein Saphir, meint Keith und puhlt mit seinen Fingern drin herum. "It´s a stone, it`s a stone it´s stone... Ist nichts dabei, weiter buddeln.
Beim zweiten mal findet sich in der Mitte ein hübsches Steinchen
Jetzt hat uns das Schürffieber gepackt. Heinrich schleppt Eimer um Eimer zum Sieben und Waschen und Keith arbeitet inzwischen auf eigene Rechnung.
Gegen Mittag hat er keine Lust mehr und verabschiedet sich.
Wir dürfen buddeln so lange wir wollen. Und dann finden wir auch wirklich ein richtiges Edelsteinchen.
Wir sind müde und zufrieden und suchen ganz in der Nähe einen Platz zum Schlafen.
Nach dem Verlassen unseres Campingplatzes treffen wir in der Umgebung noch weitere hart arbeitende Schürfer.
Cliff aus Tasmanien sucht seit 4 Jahren immer wieder mal nach Saphiren. Er war zufrieden mit seiner Ausbeute.
Alan aus Süd-Australien gesellte sich dazu und zeigte uns stolz seine gefundenen Saphire. Sie wurden von uns gebührend bewundert.
Ted buddelt seit Jahren hier in der Gegend. Letzte Woche fand er einen Edelstein den er für 3.500$ verkaufen konnte. Leider nicht ganz lupenrein, sonst wäre er 30.000$ wert gewesen. Als Beweis zeigte er ein Foto von sich mit dem wunderschönen, gelben Saphir.
Wir fahren weiter und wünschen allen dreien weiterhin viel Erfolg.
Auf dem Weg nach Alice Springs werden wir tagelang kein Internet haben. Der nächste Beitrag folgt aus dem Roten Centrum.